• Autismus

Unsere Therapieangebote

Wir bieten in unserer Praxis Therapien sowie Schul- und Kindergartenbegleitungen für Kinder mit Autismus-Spektrum-Störungen an. Zusätzlich machen wir gute Erfahrungen mit einer Musiktherapie für die betroffenen Kinder.

Wir halten dabei – wie auch bei unseren anderen Leistungen – einen ganzheitlichen Ansatz bei der Konzeption der Therapie und der Durchführung der Schul- bzw. Kindergartenbegleitungen für unerlässlich für den Erfolg der Maßnahme.

Unsere Begleitungen hospitieren regelmäßig bei den Autismus-Therapiesitzungen der Kinder, auch wenn diese außerhalb unserers Institutes durchgeführt werden.

Es ist sehr wichtig, das Umfeld des betroffenen Kindes in die Entwicklung der Therapie und die Begleitungssituation einzubeziehen. Eine besondere Bedeutung kommt dabei den LehrerInnen, den KindergärtnerInnen, den Eltern, den behandelnden Kinderärzten und Kinderpsychologen zu. Wir benötigen deswegen zu Beginn der Therapie Zugang zu den Diagnosematerialien und zu Schlüsselpersonen im Umfeld des Kindes. Gemeinsam wird ein Maßnahmenplan erstellt, der die unterschiedlichen Perspektiven integriert.

Regelmäßige Eltern- und Lehrer- bzw. Kindergartengespräche sind Teil jeder Begleitungsmaßnahme bzw. Therapie. Dabei werden Therapieinhalte und –fortschritte besprochen und die Eltern – aber auch sonstige Therapeuten, die in die Behandlung des Kindes integriert sind – bekommen Hinweise zum besseren Umgang mit dem Kind und seiner Situation.

Was ist Autismus?

Autismus ist eine komplexe und vielgestaltige neurologische Entwicklungsstörung. Häufig bezeichnet man Autismus bzw. Autismus-Spektrum-Störungen auch als Störungen der Informations- und Wahrnehmungsverarbeitung, die sich auf die Entwicklung der sozialen Interaktion, der Kommunikation und des Verhaltensrepertoires auswirken.

Autismus-Spektrum-Störungen sind „Tiefgreifende Entwicklungsstörungen“ und in der aktuellen ICD 10 (International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems), den Diagnosekriterien der Weltgesundheitsorganisation (WHO), unter F 84 als medizinische Diagnosen definiert. Es wird zwischen „Frühkindlicher Autismus“ (F 84.0), „Asperger-Syndrom“ (F 84.5) und „Atypischer Autismus“ (F84.1) unterschieden. Die Unterscheidung fällt in der Praxis jedoch immer schwerer, da zunehmend leichtere Formen der einzelnen Störungsbilder diagnostiziert werden. Daher wird heute der Begriff der „Autismus-Spektrum-Störung“ (ASS) als Oberbegriff für das gesamte Spektrum autistischer Störungen häufig verwendet.

Innerhalb der Autismus-Spektrum-Störungen gibt es unterschiedliche Symptome, Ausprägungen und Schweregrade. Zwar sind diese Erkrankungen bis heute nicht ursächlich behandelbar, es können jedoch durch gezielte Therapien die Beeinträchtigungen in der sozialen Interaktion reduziert werden, die Kommunikationsfertigkeiten deutlich gesteigert, sowie stereotype Verhaltensweisen und psychische Begleiterkrankungen (komorbide psychische Störungen) relativ gut behandelt werden.

Quelle: www.autismus.de

Charakteristische Symptome und Anzeichen bei Kindern mit Autismus

Die Merkmale des frühkindlichen Autismus zeigen sich in der Regel bereits vor dem 3. Lebensjahr und in drei Bereichen besonders deutlich:

  • Im sozialen Umgang mit Mitmenschen,
  • in der Kommunikation und
  • in sich wiederholenden und stereotypen Verhaltensweisen.

Kinder mit Autismus können soziale und emotionale Signale nur schwer einschätzen und haben ebenso Schwierigkeiten, diese auszusenden. Die Reaktionen auf Gefühle anderer Menschen oder Verhaltensanpassungen an soziale Situationen sind selten angemessen. Deutlich eingeschränkt ist auch das Imitationsverhalten von Kindern mit Autismus, was Auswirkungen auf die Entwicklung des „So tun also ob”- Spiels und des nachahmenden Spieles hat.

Im Bereich der Kommunikation sind die Entwicklung des Sprachgebrauches und des Sprachverständnisses gleichermaßen betroffen. Dadurch sind wechselseitiger Gesprächsaustausch, Flexibilität im Sprachausdruck und in der Sprachmelodie ebenso wenig ausgeprägt wie die Ausprägung begleitender Gestik, durch welche die sprachliche Kommunikation betont oder ihr Sinn unterstrichen werden würde.

Die Besonderheiten im Verhalten sind charakterisiert durch eingeschränkte, sich wiederholende und stereotype Verhaltensmuster, Interessen und Aktivitäten. Alltägliche Aufgaben werden starr und routiniert ausgeführt. Kinder können darauf bestehen, bestimmte Handlungsroutinen in bedeutungslos erscheinenden Ritualen auszuführen. Es können sich ständig wiederholende Beschäftigungen mit Daten, Fahrrouten oder Fahrplänen ergeben. Motorische Stereotypien, wie Schaukeln, Wedeln, Kreiseln von Dingen sind häufig zu beobachten ebenso wie ein außergewöhnliches Interesse an Teilaspekten von Objekten (z.B. wie diese riechen oder sich anfühlen). Kinder mit Autismus können große Probleme mit Veränderungen von Handlungsabläufen oder Details der persönlichen Umgebung (wie etwa Veränderungen der Dekoration oder der Möbel in der Wohnung, Veränderung der Kleidung, etc.) haben und zum Teil sehr stark auf diese Veränderungen reagieren.

Die Merkmale autistischer Störungen ändern sich mit zunehmendem Alter. Ebenso sind sie in ihrer Zusammensetzung und ihrem Ausprägungsgrad von Person zu Person unterschiedlich. Autismus ist unabhängig vom Intelligenzniveau, jedoch ist die Wahrscheinlichkeit einer Intelligenzminderung erhöht.

Quelle: www.autismus.de

Abgrenzung zum Asperger-Syndrom

Das Asperger-Syndrom (F84.5.) unterscheidet sich von anderen Autismus-Spektrum-Störungen in erster Linie dadurch, dass oft keine Entwicklungsverzögerung bzw. kein Entwicklungsrückstand in der Sprache oder der kognitiven Entwicklung vorhanden ist. Die meisten Kinder mit Asperger-Syndrom besitzen eine normale allgemeine, in Teilgebieten sogar besonders hohe Intelligenz. Allerdings sind in der psychomotorischen und motorischen Entwicklung und der sozialen Interaktion Auffälligkeiten festzustellen.

Besonderheiten in der Wahrnehmung und Verarbeitung von Umweltreizen und Sinneseindrücken treten auch bei Kindern mit Asperger-Syndrom häufig auf (Asperger-Wahrnehmung).

Trotz umfangreicher Forschungsergebnisse hat sich bislang noch kein umfassendes Erklärungsmodell herausgebildet, das vollständig und schlüssig die Entstehungsursachen autistischer Störungen belegen kann. So unterschiedlich sich die ursächlichen Faktoren für das Syndrom bisher darstellen, so vielfältig und jeweils an den Bedürfnissen des Einzelnen ausgerichtet sind auch die pädagogischen und therapeutischen Ansätze.

Quelle: www.autismus.de

Autismus Studie

Hilfesystem für Kinder mit Autismus-Spektrum-Störungen

Neue Studie zeigt Unterstützungsbedarf bei der Koordination der Hilfen

– Kinder mit Autismus-Spektrum-Störungen werden oft von einem komplexen Hilfesystem unterstützt.

– Neue Studie der Praxis für Kinder- und Jugendhilfe Iris Schneider beleuchtet die Hilfen aus Sicht betroffener Eltern.

– Eltern werden mit der Koordination der Hilfen oft allein gelassen – mit negativen Folgen für die betroffenen Kinder.

Siegburg, 14.3.2023. Kinder und Jugendliche mit Autismus-Spektrum-Störungen (ASS) weisen vielschichtige und tiefgreifende Beeinträchtigungen im sprachlichen, sozialen und kommunikativen Bereich auf. Häufig haben sie zusätzlich weitere Erkrankungen, die einer Therapie bedürfen. Folglich werden sie und ihre Eltern von vielen verschiedenen Institutionen, Einrichtungen und Personen unterstützt. Da es oft keinen Koordinator gibt, obliegt diese Aufgabe in der Regel den Eltern. Das wiederum wirkt sich negativ auf den Erfolg der Maßnahmen aus und überfordert die Eltern, so ein zentrales Ergebnis einer neuen Studie der Praxis für Kinder- und Jugendhilfe Iris Schneider.

Eine Autismustherapie ist wegen der Komplexität des Krankheitsbilds eingebettet in ein Netzwerk unterschiedlicher Hilfen. Hierzu gehören Expertinnen und Experten aus den Bereichen Ergotherapie, Logopädie, Heilpädagogik, Medizin, Psychotherapie und häufig auch eine Inklusionskraft, die zur Unterstützung im Kita- oder Schulalltag zur Verfügung steht. „Erst durch einen gezielten inhaltlichen und organisatorischen interdisziplinären Austausch greifen die Hilfen ineinander und der Nutzen der verschiedenen Hilfen kann sich optimal entfalten“, erklärt Iris Schneider, Geschäftsführerin der Praxis für Kinder- und Jugendhilfe in Siegburg, die über langjährige praktische Erfahrung bei der Therapie von Kindern und Jugendlichen mit ASS verfügt.

Große Unzufriedenheit mit Koordination der Akteure im Hilfssystem

Im Rahmen einer Studie hat die Praxis Iris Schneider betroffene Eltern befragt. Das Ergebnis: Die Eltern sind mit dem Austausch zwischen Autismustherapeut*innen, Inklusionsbegleitung und Lehrer*innen beziehungsweise Erzieher*innen nicht zufrieden. Besonders unzufrieden sind die Eltern mit der interdisziplinären Abstimmung von Zielen und Interventionen im Hilfesystem. Da es in vielen Fällen von professioneller Seite niemanden gibt, der diese Hilfen koordiniert, bewerkstelligen die Eltern diese Aufgabe oft selbst – obwohl sie durch ihr Kind auch betroffen sind und Unterstützung bräuchten. Zudem erfordert die Rolle des Koordinators Fachkenntnisse, über welche die Eltern in den seltensten Fällen verfügen.

„Wir sehen eine große Unzufriedenheit der Eltern mit der Koordination des Hilfesystems. Die organisatorische und inhaltliche Abstimmung der Hilfen sollte aus unserer Sicht dringend als dezidierte Rolle definiert und mit entsprechenden zeitlichen und finanziellen Mitteln ausgestattet werden“, resümiert Iris Schneider.

Eckdaten zur Studie

Für die Studie wurden ausschließlich Eltern von Kindern und Jugendlichen befragt, die eine Autismustherapie als Leistung der Eingliederungshilfe erhalten. Im ersten Teil der Studie werden soziodemografische Daten erhoben, die Aufschluss über die Zusammensetzung der Gruppe, die vorliegenden Beeinträchtigungen und die Zusammensetzung der individuellen Hilfesysteme geben. Der zweite Teil der Untersuchung beschäftigt sich mit der Einbettung der autismustherapeutischen Leistung in das jeweilige Hilfesystem des Kindes oder des Jugendlichen. Insbesondere auf den Austausch zwischen Autismustherapeut*innen und anderen Hilfen sowie den Einbezug der Eltern in die Autismustherapie wird genauer eingegangen. Wünsche der Betroffenen werden mit der aktuellen Realität in der Eingliederungshilfe abgeglichen und Entwicklungsfelder aufgezeigt.

Die Studie „Autismustherapie für Kinder und Jugendliche als Teil eines komplexen Hilfesystems“ steht hier zum Download bereit.
Zudem kann sie in gedruckter Form angefordert werden bei

Praxis für Kinder- und Jugendhilfe Iris Schneider GmbH
Iris Schneider
Mühlenstraße 6b
53721 Siegburg

Elternabend für Eltern von Kindern und Jugendlichen im Autismus-Spektrum

„Ein autistisches Kind großzuziehen, stellt Eltern vor einige Herausforderungen. Nicht selten fühlen sich Eltern im Alltag überfordert. Ständig ergeben sich neue Fragen: Wie gehen wir mit einem Wutanfall um, wenn die gewohnte Zahnpasta nicht mehr zu kaufen ist? Warum möchte mein Kind keinen Kontakt zu Gleichaltrigen? Habe ich in der Erziehung etwas falsch gemacht? Welche Entwicklungschancen hat mein Kind und wie kann ich es optimal unterstützen?

Häufig fehlen für diese Fragen die passenden Anlaufstellen, welche Informationen zum Umgang mit den Besonderheiten und Schwierigkeiten im Alltag geben. Zudem erleben die Eltern von betroffenen Kindern wieder und wieder, dass das eigene Kind anders ist. Oft herrscht mangelndes Verständnis für die Situation der betroffenen Kinder und der Eltern im Umfeld. Viele Eltern fühlen sich unverstanden und isoliert und wünschen sich mehr Unterstützung.

Um Sie als Eltern noch besser zu unterstützen, bietet daher die Praxis für Kinder- und Jugendhilfe Iris Schneider, neben der individuellen Elternarbeit im Rahmen der Autismustherapie, seit Januar 2023 regelmäßig einen themenspezifischen Elternabend an. Dieser richtet sich an Eltern von Kindern und Jugendlichen im Autismus-Spektrum, die bei uns in Autismustherapie oder in heilpädagogischer oder interdisziplinärer Frühförderung sind. Teilnehmende Eltern erhalten – in kleiner Runde – spannende Psychoedukation, alltagspraktisches Wissen und anwendbare Tipps von den Autismustherapeut*innen unserer Praxis. Zudem gibt es bei jedem Elternabend genügend Raum zum Austausch der Eltern untereinander, dem Erleben von gegenseitigem Verständnis und Entlastung. Themenwünsche der Eltern werden stets erfragt und einbezogen.

Eine Anmeldung ist unbedingt erforderlich, da die Plätze begrenzt sind. Wenn Sie Interesse am Elternabend haben, sprechen Sie Ihre Therapeut*innen gerne an, um den nächsten Termin zu erfragen. Rückfragen können Sie außerdem direkt an Jessica.Leite@praxis-iris-schneider.de richten.